Sie haben mich um meinen Abschied betrogen.
Es ging alles viel zu schnell. Letzte Nacht habe ich versucht, ihn nachzuholen, den Abschied. Im Traum. In der Realität geht das nicht mehr. Und das tut weh.
Wie lange es wohl dauern wird, bis jemand anderer auf meinem Platz sitzen und nichts mehr an mich erinnern wird? Frage mich, ob ich wohl gut geschmeckt habe. Wahrscheinlich war ich ein bisschen zäh.
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Man sollte vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen. Die böse Wunschfee hat zugeschlagen. „Mal wieder ausschlafen“, hab ich mir gewünscht. Gewährt! Allerdings hatte ich mir das Ganze etwas anders vorgestellt.
Und etwas mehr Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, wäre auch nicht verkehrt gewesen. Naja, mein Leben ist halt eine Achterbahn. Das sollte ich eigentlich mittlerweile gemerkt haben. Nur, dass mir von dem vielen Achterbahn fahren langsam schlecht wird…
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Bin froh, dass dieser Tag vorbei ist. Es war einer dieser Tage, an denen man sich wünscht, man wäre im Bett geblieben. Und hätte ihn einfach verschlafen.
Da das einige Leute aber bestimmt nicht so locker gesehen hätten (und ich ja auch nicht wusste, was mir da bevorstand), bin ich wie immer zur Arbeit gegangen.
Aus objektiver Sicht ist gar nichts Dramatisches passiert – und trotzdem ist irgendwann meine Stimmung komplett umgeschlagen. Zu genervt, traurig, hilflos, unverstanden und mega-sensibel. Es war wie in der schlimmsten Teeniezeit, wenn die Hormone verrückt spielen und sich die ganze Welt gegen einen verschworen zu haben scheint.
Hab mich plötzlich irgendwo zwischen weinen und schreien wieder gefunden. Beides nur in der Theorie – aber kurz vor der Umsetzung. Konnte mich nur nicht so recht entscheiden.
Jetzt bin ich zu Hause. Werde mir nachher die Decke über den Kopf ziehen und versuchen, meine postpubertäre Phase zu verschlafen.
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Ich kleiner Angsthase hab mir gestern doch tatsächlich Sambuca im Mund anzünden lassen. War mein erster Versuch und – oh Wunder – nichts Schreckliches ist passiert. Blaue Flammen in meinem Mund. Es wurde warm und die Konsistenz des karamellisierenden Sambuca änderte sich. Hat gar nicht wehgetan und ich bin ein bisschen stolz, dass ich mich dazu überwunden habe. Man muss sich eben auch über kleine Dinge freuen können.
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Die Woche ohne größere Blessuren überstanden. Meine Mitbewohnerinnen haben endlich den gröbsten Stress hinter sich und wieder Zeit, entspannt in der Küche zu sitzen und alles nachzuholen, was in den letzten Wochen zu kurz gekommen ist: Gute Gespräche mit Rotwein bis in die Nacht, zum Beispiel (wer braucht schon Schlaf?!). Zweifel und Unsicherheiten aus dem Weg geräumt. Viel Zuwendung von lieben Menschen, aber auch von eher unerwarteter Seite bekommen.
Habe ein Stück Gelassenheit wieder gefunden. Mich außerdem weder von den machthungrigen Haifischbecken-Bewohnern in meinem Nacken noch von unfreundlichen Verkäuferinnen beeindrucken lassen. Und albern gewesen wie `ne 12-Jährige.
Und es ist Wochenende!
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„Du bist so positiv“, wurde mir heute gesagt. Positiv? Ich? Nach einem 10-Stunden-Arbeitstag? Ja, tatsächlich! Etwas anderes blieb mir auch fast nicht übrig, musste ja schließlich das Gegengewicht zur größtmöglichen Negativität aufrechterhalten, damit meine Welt nicht aus den Fugen gerät. Und das hab ich auch durchgezogen. Hab meine positive Einstellung bis zuletzt verteidigt. Und es sogar geschafft, den Negativpol ein bisschen damit anzustecken.
Meine begrenzte Freizeit ist mir heilig und meine gute Laune auch. Fertig machen kann ich mich 10 Stunden am Tag, danach muss Schluss sein damit.
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Wie unreife Champignons wohl aussehen? Wahrscheinlich einfach nur klein, grün, … Moment, wirklich grün?
Jedenfalls konnte ich heute die zweifelhafte Bekanntschaft mit grünen Champignons machen. Nicht grasgrünen, aber doch welchen mit einem deutlichen Grünstich. Klein waren sie auch, aber das konnte ja genauso gut an der Hitze des Ofens liegen, in dem sie samt Pizzaboden eine kurze Zeit verbracht hatten. Bei näherer Begutachtung wirkten sie tatsächlich ziemlich verschrumpelt – und etwas matschig.
Da musst du jetzt durch, sagte ich zu mir selbst. Du hast Hunger und den Luxus, dir woanders noch was zu essen zu kaufen, kannst du dir im Moment nicht leisten.
Zumindest die grünsten Champignons habe ich dann von der Pizza gepickt und in einer Reihe an den Rand gelegt.
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Eigentlich war der Tag heute ganz gut. Wahrscheinlich war die Erholungsphase nur zu kurz. Jedenfalls bin ich kaputt. Gut, nichts Neues. Aber dafür, dass heute ausnahmsweise keine großen Dramen stattgefunden haben…
Ob es die letzte Zeit ist, die mir zu schaffen macht, oder die Hormone oder von beidem was – jedenfalls bin ich extrem dünnhäutig. Würde mir am liebsten ein Schild umhängen, mit der Aufschrift „Bitte seid alle ganz lieb zu mir. Zieht euch Samthandschuhe an, wenn ihr in meine Nähe kommt. Und zieht die am besten in nächster Zeit auch nicht aus“. Jemand, den ich mag, hat sich heute etwas über mich lustig gemacht. Das hat er garantiert nicht böse gemeint, aber es hat mich doch irgendwie getroffen.
Und ich bin mal wieder pleite. Und heute ist erst der 6. des Monats. Da heißt es schon wieder, irgendwie die Zeit bis zum nächsten Gehaltseingang überstehen. Auch nichts Neues, aber langsam zerrt es an meinen Nerven.
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Sprich mich morgen nicht an. Und auch sonst in nächster Zeit nicht. Ich bin so müde. Lass mich einfach tun, was getan werden muss. Es ist auch in deinem Interesse. Also lass mich in Ruhe.
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